Die neue Komplexität der Bedrohungen der Zivilgesellschaft durch Terrorismus, Naturkatastrophen und organisierte Kriminalität auf der einen Seite und den Bedrohungen der europäischen Staaten durch den Krieg in der Ukraine auf der anderen Seite haben die Anforderungen an Forschung und Entwicklung im Bereich Verteidigung und Sicherheit jüngst erneut stark verändert. Die Streitkräfte haben mit dem Auftrag "Landesverteidigung/Bündnisverteidigung" wieder eine eher "klassische" Aufgabe, als noch in den Zeiten multinationaler Auslandseinsätze. Dies fordert nationale, wie europäische Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in besonderem Maße, haben diese doch den schnellen Aufwuchs des Materialbedarfs zu stemmen und müssen genauso und in "Echtzeit" die technologischen Veränderungen und Herausforderungen des sich wieder wandelnden Kriegsbildes nachvollziehen.
Die Seminarreihe wendet sich deshalb genauso an Führungskräfte und Offiziere, Ingenieure und Wissenschaftler, die mit der Planung, Entwicklung, Erprobung und Bewertung moderner wehrtechnischer Systeme betraut sind, wie an Entscheidungsträger und Spezialisten aus Behörden der inneren Sicherheit.
Das Thema Sicherheit wird in Partnerschaft mit den Kompetenzträgern aus Forschung, Universitäten, Industrie und Behörden behandelt. Unsere Seminare decken ein breites Spektrum der Technologien und Themen der Sicherheit ab.
Im Bereich Verteidigung liegen die Schwerpunkte der Seminare auf den klassischen Themen der Ballistik, numerischen Simulation, ballistischen Messtechnik, chemischen Energieträger und Werkstoffen. Weitere Themen sind Systemaspekte leicht und schwer gepanzerter Fahrzeuge, Fragen der Verwundbarkeit sowie Qualitätssicherung und funktionale Sicherheit.
Die Seminare setzen im Allgemeinen Grundkenntnisse auf dem behandelten Spezialgebiet voraus.
Warnsensorik (UV, IR, mmW, Terahertz, Akustik) und Gegenmaßnahmen
Das Seminar vermittelt Grundlagen zum Verständnis der Warnsensorik, insbesondere bezüglich der Problematik, kleine noch schwache Ziele (z.B. Flugkörper) aus einem meist strukturierten Hintergrund heraus mit hoher Wahrscheinlichkeit zu detektieren, zu verfolgen und mit niedriger Falschalarmrate zu deklarieren. Dazu werden typische Warnsensoren, deren physikalisch- technischen Eigenschaften und die nötige automatische Signal-/Bildverarbeitung kleiner Ziele ausführlich dargestellt. Der Einfluss der Atmosphäre auf die spektrale Signatur der Flugkörper im Anflug (Transmission, Streuung, optische Turbulenz, Refraktion) und der Einfluss des wechselnden spektralen Hintergrunds stehen zur Diskussion. Reichweitenrechnungen von Sensoren gegen Punktziele werden erläutert und an Beispielen dargestellt.
Aktive (DIRCM, Radar ECM, u.a.) und passive (Signaturmanagement, Falschziele, u.a.) Gegenmaßnahmen werden besprochen.
Reihenleiter
Dr. Ing. Friedrich Leopold, Deutsch-Französisches Forschungsinstitut (ISL), Saint-Louis
Ihre Ansprechpartnerin
Mona Herdlitschka: T: 08153 / 88 11 98-12, anmelden@ccg-ev.de